Klimaschutz: Umweltbundesamt

Hauptsitz des UBA in Dessau-Roßlau: Hier wird für die Umwelt geforscht; Foto: Martin Stallmann / Umweltbundesamt

Mit seiner gebündelten Fachkompetenz beantwortet das Umweltbundesamt viele Fragen zum Thema Klimaschutz, die wir unseren Lesern im Folgenden als Zitat oder Großzitat zur näheren Information wiedergeben. Wir empfehlen unseren Lesern gerne auch den Link zum UBA zwecks detaillierter Informationen.

Das Umweltbundesamt schreibt über sich selbst:

Das Umweltbundesamt ist eine wissenschaftliche Behörde. Unsere etwa 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachdisziplinen beobachten und bewerten den Zustand der Umwelt. Wir beraten die Politik und arbeiten an Gesetzesvorschlägen mit. In Laboren, Simulationsanlagen und Messstationen erhebt und analysiert das UBA eigene Umweltdaten und die Dritter. Gleichzeitig arbeiten wir eng mit den Landesumweltbehörden und Gesundheitsbehörden zusammen.
Neben der „rein“ wissenschaftlichen Arbeit sind der Vollzug der Umweltgesetze – beispielsweise das Chemikalien- oder das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz – und die Information der Bürgerinnen und Bürger in Fragen des Umweltschutzes weitere Schwerpunkte unserer täglichen Arbeit.

Klima & Energie
Foto: UBA
Foto: UBA

Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre ist seit Beginn der Industrialisierung stark angestiegen. Der infolge der vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen entstandene Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Daher setzt die internationale Staatengemeinschaft auf ein wirksames internationales Klimaschutzabkommen, das 2020 in Kraft treten soll. Zentrale Aufgabe muss es sein, Treibhausgasemissionen zu vermindern. Ziel der deutschen Klimapolitik ist es, bis 2020 die Emissionen von Treibhausgasen um mindestens 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 senken und bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent. Maßnahmen dazu zielen auf den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und den effizienten Einsatz von Energie.
Um den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern, muss der Verbrauch an Energie deutlich reduziert werden und die Energieeffizienz muss steigen. Zugleich muss Energie auf der Grundlage erneuerbarer Energiequellen bereit gestellt werden. Um diese Potenziale auszuschöpfen, ist es notwendig, die Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien weiterzuentwickeln und Effizienzmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere aber müssen ökonomische, infrastrukturelle und politische Schwierigkeiten überwunden werden.
Schlüssel für den Erfolg von Klimaschutzmaßnahmen sind zeitnahe, nachhaltige Infrastruktur-Investitionen weltweit. So können früh- beziehungsweise rechtzeitig günstige Bedingungen geschaffen werden, um die Zwei-Grad-Obergrenze einzuhalten. Eine Transformation der Wirtschaftssysteme und ihrer sozio-ökonomischen Basisstrukturen (Energiesystem, Urbanisierung, Landnutzung) muss daher auf nationaler Ebene beginnen. Es gilt dann, sie im Rahmen eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes in globalem Maßstab weiterzuverfolgen. Der Gesellschaft muss klar werden, dass Klimaschutz nicht allein durch technische Lösungen erreichbar ist, sondern auch eine Transformation unserer aller Lebenswelten, -stile und -wertvorstellungen nötig ist.
Um den Zielen nachzukommen, hat die Bundesregierung 2010 ein ambitioniertes Programm zur Energiewende beschlossen. Es richtet die deutsche Energie- und Klimapolitik langfristig strategisch aus. Das Umweltbundesamt unterstützt diesen Prozess mit eigenen Untersuchungen zu Langfristszenarien, zur Energieeffizienz, zum Einsatz erneuerbarer Energien und zum Monitoring der Energiewende. Dabei setzt es einzelne Instrumente wie den Emissionshandel, Herkunftsnachweise oder das Umweltzeichen Blauen Engel auch um.

Klimawandel
Die drohende Klimaerwärmung birgt für Mensch und Umwelt große Risiken. Foto: UBA - Julien Jandric / Fotolia.com
Die drohende Klimaerwärmung birgt für Mensch und Umwelt große Risiken. Foto: UBA – Julien Jandric / Fotolia.com

Seit der Industrialisierung steigt allmählich die globale Mitteltemperatur der Luft in Bodennähe. Wissenschaftliche Forschungen belegen, dass für einen bedeutenden Teil dieses Anstiegs wir Menschen verantwortlich sind. Deshalb sprechen wir von einer anthropogenen – vom Menschen verursachten – Klimaänderung.
Durch das Verbrennen fossiler Energieträger (wie zum Beispiel Kohle und Erdöl) und durch großflächige Entwaldung wird Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre angereichert. Land- und Viehwirtschaft verursachen Gase wie Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (Lachgas, N2O). Kohlendioxid, Methan und Lachgas gehören zu den treibhauswirksamen Gasen. Eine Ansammlung dieser Gase in der Atmosphäre führt in der Tendenz zu einer Erwärmung der unteren Luftschichten.
Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima, wie wir aus Beobachtungsdaten wissen. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur stieg, Gebirgsgletscher und Schneebedeckung haben im Mittel weltweit abgenommen und Extremereignisse wie Starkniederschläge und Hitzewellen wurden häufiger.
Obwohl ein breiter wissenschaftlicher Konsens über die anthropogene Klimaänderung besteht, werden in der öffentlichen Diskussion immer wieder Zweifel gestreut. Über Bücher, Zeitschriften, Fernsehsendungen und das Internet werden Informationen verbreitet, die veraltet, unvollständig, aus dem Zusammenhang gegriffen oder falsch sind.

Klima und Treibhauseffekt
Die Strahlung der Sonne ist der Energielieferant und damit der Motor des Klimas auf der Erde. Foto: UBA: rangizzz / Fotolia.com
Die Strahlung der Sonne ist der Energielieferant und damit der Motor des Klimas auf der Erde. Foto: UBA: rangizzz / Fotolia.com

Klima wird beschrieben durch den mittleren Zustand, charakteristische Extremwerte und Häufigkeitsverteilungen meteorologischer Größen wie zum Beispiel Luftdruck, Wind, Temperatur, Bewölkung und Niederschlag, bezogen auf einen längeren Zeitraum und ein größeres Gebiet. Dabei spielt der Treibhauseffekt eine wichtige Rolle im Klimasystem.
Aus eigenem Erleben, zum Beispiel von Urlaubsfahrten wissen wir, dass das Klima räumlich variiert. Dass sich das Klima auch im Laufe der Zeit ändert, wissen wir mindestens aus der Kenntnis über die letzte Eiszeit, die große Teile des heutigen Deutschlands unter einen Eispanzer setzte und bekannte katastrophale Folgen für das bis dahin hier vorhandene Leben hatte. Aus der paläoklimatologischen Forschung (Untersuchung vergangener Klimaentwicklungen) sind Schwankungen der globalen Mitteltemperatur in den letzten Millionen Jahren zwischen 9 Grad Celsius und 16 Grad Celsius bekannt. Deshalb bewegte die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schon lange die Frage nach dem “Warum” der beobachteten Klimaänderungen. Vereinfacht lassen sich folgende Ursachen dafür anführen:

  • Veränderungen geoastrophysikalischer Parameter (zum Beispiel Solarkonstante, Erdbahnelemente),
  • Veränderungen der Erdoberfläche (zum Beispiel Kontinentaldrift, Änderung der Landnutzung) und
  • Änderungen des Stoffhaushaltes der Atmosphäre (zum Beispiel Gehalt an Treibhausgasen und kleinen, schwebenden Teilchen, den Aerosolen).

Mit Ausnahme der Variation geoastrophysikalischer Parameter können die Veränderungen sowohl natürliche (zum Beispiel Vulkanismus) als auch anthropogene (= durch den Menschen erzeugte) Ursachen haben.
Bis zum Beginn der Industrialisierung waren die Auswirkungen menschlicher Eingriffe lokal oder regional begrenzt. Seit der Industrialisierung werden jedoch deutliche überregionale und globale Änderungen im Stoffhaushalt der Atmosphäre als Folge menschlichen Wirkens beobachtet. Ausdruck dafür ist der Anstieg der Treibhausgase. Die Konzentrationen der Treibhausgase nehmen seit 1750 in der gesamten Atmosphäre zu. So stiegen die Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2) bis zum Jahr 2005 um über 35 Prozent, die des Methans (CH4) um 148 Prozent und die des Distickstoffmonoxids (N2O) um 18 Prozent weltweit gegenüber den Werten vorindustrieller Zeiten. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie liegen im starken Anstieg der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas ebenso wie in der Ausweitung der industriellen Produktion, in Änderungen bei der Landnutzung oder in der Ausweitung der Viehwirtschaft. Auch völlig neue Stoffe wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW),  Halone (enthalten Bromatome im Molekül) vollfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW), teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (H-FKW), und Schwefelhexafluorid (SF6), die fast ausschließlich durch den Menschen erzeugt werden, gelangen in die Atmosphäre.
Alle diese Stoffe und Gase, zu denen auch Wasserdampf und Ozon gehören, haben eine besondere Eigenschaft. Sie lassen die von der Sonne (vor allem im sichtbaren, kurzwelligen Bereich) auf die Erde gelangende, energiereiche Strahlung relativ ungehindert passieren, absorbieren teilweise aber die im Gegenzug von der erwärmten Erdoberfläche abgegebene langwellige Strahlung. Hierdurch werden die Moleküle dieser Gase in einen so genannten energetisch angeregten Zustand versetzt, um nach kurzer Zeit unter Emission (Aussendung) infraroter Strahlung wieder in den ursprünglichen Grundzustand zurückzukehren. Die Emission von Wärmestrahlung erfolgt in alle Raumrichtungen, das heißt zu einem erheblichen Anteil auch zurück zur Erdoberfläche (“thermische Gegenstrahlung”). Damit diese zusätzlich zugeführte Energiemenge dennoch abgestrahlt werden kann (dies muss aus Gründen der Energieerhaltung bzw. des dynamischen, energetischen Gleichgewichts erfolgen, in dem sich Erde und Atmosphäre im Mittel befinden), muss die Erde eine entsprechend höhere Temperatur aufweisen. Dies ist, kurz und vereinfacht gesagt, die Natur des Treibhauseffektes. Die dabei beteiligten Gase werden allgemein als “Treibhausgase” bezeichnet.
Die Wirkung des Treibhauseffektes ist erheblich. Ohne die natürlicherweise vorkommenden Treibhausgase wäre ein Leben auf unserem Planeten gar nicht möglich. Statt der vorherrschenden globalen, bodennahen Mitteltemperatur von circa 15 Grad Celsius, hätten wir ohne natürlichen Treibhauseffekt eine mittlere Temperatur von etwa – 18 Grad Celsius und die Erde wäre vereist. Der natürliche Treibhauseffekt sichert also unser irdisches Leben.

Treibhausgas-Emissionen
Fossile Kraftwerke stoßen große Mengen an Treibhausgasen aus. Foto: UBA - Teteline / Fotolia.com
Fossile Kraftwerke stoßen große Mengen an Treibhausgasen aus. Foto: UBA – Teteline / Fotolia.com

Die Lufthülle unseres Planeten besteht aus verschiedenen Gasen, die über vielfältige Funktionen und Prozesse zu einem komplexen chemischen System verknüpft sind. Anthropogene Emissionen bedrohen das atmosphärische Gleichgewicht vor allem in zweierlei Hinsicht: Treibhausgasemissionen führen zu einem Anstieg der globalen Temperatur. Die Klassischen Luftschadstoffe sind für Versauerung und Eutrophierung von Ökosystemen, aber auch für eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit verantwortlich.

Die Treibhausgase

Fachbegriffe wie Kohlendioxid oder Methan werden inzwischen so häufig genannt, dass sie kaum noch erklärt werden. Doch welche Verbindungen verbergen sich tatsächlich hinter den Begriffen? Woher stammen Stickstoffoxide und Kohlenwasserstoffe? Was bewirkt Lachgas und wie wirken sich die Emissionen einzelner Substanzen auf das Klima aus?
Das Kyoto-Protokoll nennt sechs Treibhausgase: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), und Lachgas (N2O) sowie die fluorierten Treibhausgase (F-Gase): wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW), und Schwefelhexafluorid (SF6) Ab 2015 wird Stickstofftrifluorid (NF3) zusätzlich einbezogen. Diese können durch Anwendung der sogenannten GWP-Werte (aktuell die des Vierten Sachstandsberichtes der IPCC im 100-Jahrehorizont) miteinander normiert werden. In Deutschland entfallen 88,2% Prozent der Freisetzung von Treibhausgasen auf Kohlendioxid, 6,0 Prozent auf Methan, 4,2 Prozent auf Lachgas und rund 1,7 Prozent auf die F-Gase (im Jahr 2016).

Kohlendioxid

Kohlendioxid ist ein geruch- und farbloses Gas, dessen durchschnittliche Verweildauer in der Atmosphäre 120 Jahre beträgt. Anthropogenes Kohlendioxid entsteht unter anderem bei der Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) und macht den Großteil des vom Menschen zusätzlich verursachten Treibhauseffektes aus. Quellen sind vor allem die Strom- und Wärmeerzeugung, Haushalte und Kleinverbraucher, der Verkehr und die industrielle Produktion.

Methan

Methan ist ein geruch- und farbloses, hochentzündliches Gas. Die durchschnittliche Verweildauer in der Atmosphäre beträgt neun bis 15 Jahre und somit wesentlich geringer als CO2. Trotzdem macht es einen substanziellen Teil des menschgemachten Treibhauseffektes aus, denn das Gas ist 25-mal so wirksam wie Kohlendioxid. Methan entsteht immer dort, wo organisches Material unter Luftausschluss abgebaut wird. In Deutschland vor allem in der Land- und Forstwirtschaft, insbesondere bei der Massentierhaltung. Eine weitere Quelle sind Klärwerke und Mülldeponien.

Lachgas (Distickstoffoxid)

Lachgas ist ein farbloses, süßlich riechendes Gas. Die durchschnittliche Verweildauer in der Atmosphäre beträgt 114 Jahre. Es gelangt vor allem über stickstoffhaltigen Dünger und die Massentierhaltung in die Atmosphäre, denn es entsteht immer dann, wenn Mikroorganismen stickstoffhaltige Verbindungen im Boden abbauen. In der Industrie entsteht es vor allem bei chemischen Prozessen (u.a. der Düngemittelproduktion und der Kunststoffindustrie). Das Gas kommt in der Atmosphäre zwar nur in Spuren vor, ist aber 298-mal so wirksam wie CO2 und macht daher einen auf die Menge bezogen überproportionalen Teil des anthropogenen Treibhauseffektes aus.

F-Gase (HFKW, FKW, SF6, NF3)

Viele fluorierte Kohlenwasserstoffverbindungen (F-Gase) sind selbst im Vergleich zu Methan und Lachgas extrem treibhauswirksam. Auch ihre Verweildauer in der Atmosphäre ist enorm lang. Im Gegensatz zu den übrigen Treibhausgasen kommen Fluorkohlenwasserstoffe in der Natur nicht vor. F-Gase werden produziert um als Treibgas, Kühl- und Löschmittel oder Bestandteil von Schallschutzscheiben (insbesondere SF6) eingesetzt zu werden. Emissionen können im Wesentlichen durch Vermeidung, sachgerechte Entsorgung und durch Wiederverwendung gemindert werden.

Emissionsquellen
Die umweltfreundlichste Energie ist die eingesparte; Foto: UBA - Otmar Smit / Fotolia.com
Die umweltfreundlichste Energie ist die eingesparte; Foto: UBA – Otmar Smit / Fotolia.com

Vor allem der Energiesektor mit stationären und mobilen Quellen emittiert in Deutschland Treibhausgase, besonders Kohlendioxid. Relevant sind aber auch die Emissionen der Industrieprozesse und der Landwirtschaft, letztere insbesondere durch die Freisetzung von Methan und Lachgas.

Energie – stationär

Ob warme Räume im Winter oder Licht in der Nacht – Energie steckt in nahezu allen Lebensbereichen und Produkten. Da sie größtenteils aus fossilen, kohlenstoffhaltigen Energieträgern gewonnen wird, ist die Bereitstellung und Nutzung von Energie die wichtigste Quelle anthropogener Treibhausgas-Emissionen.
Emissionslast von Strom und Wärme
Die Bereitstellung von Primärenergieträgern (z.B. Erdöl und Kohle) und ihre Umwandlung in Nutzenergie (z.B. Elektrizität und Wärme) verursacht Emissionen. Bei der Verbrennung fossiler Energieträger entstehen vor allem Kohlendioxidemissionen. Der Energiesektor ist mit circa 84,9 Prozent im Jahr 2016 die größte Quelle anthropogener Treibhausgasemissionen, dies beinhaltet die energetischen Emissionen der Industrie mit ca. 14 Prozent Anteil an den Gesamtemissionen.
Wie hoch die Emissionsbelastung einer Kilowattstunde Strom ist, hängt vom Kraftwerkstyp und dem eingesetzten Brennstoff ab. Feste Brennstoffe schneiden schlechter ab als Heizöl oder Erdgas. Wird bei der Stromerzeugung in einem Kraftwerk außerdem auch die anfallende Wärme genutzt (Kraftwärmekopplung), verbessert das nicht nur den Gesamtnutzungsgrad des Kraftwerkes sondern auch die Klimabilanz der erzeugten Energie.
Die privaten Haushalte tragen vor allem durch den Betrieb von Feuerungsanlagen für die Raumwärme- und Warmwasserbereitstellung zur Emission von Treibhausgasen und Luftschadstoffen bei. Die Höhe der Emissionen ist sowohl von Art und Alter der Anlagen als auch dem Stand der Gebäudeisolierung abhängig – und damit in erheblichem Umfang von der Außentemperatur im Winter.

Energie – Verkehr

Mobilität als Emissionsquelle
Ob mit dem Pkw, der Bahn, mit Schiff oder Flugzeug – ist der Mensch unterwegs, verursacht er fast immer Emissionen. Auch der Gütertransport rund um die Welt belastet Luft und Klima. Im deutschen Emissionsinventar werden alle Emissionen erfasst, die durch inländisch gekauften Kraftstoff und in Deutschland erbrachte Verkehrsleistung verursacht wurden.
Verkehrsemissionen belasten Luft und Klima
Der Verkehrssektor wird zur Emissionsberechnung in Straßen-, Schienen-, Schiffs- und Flugverkehr unterteilt. Treibhausgase und Luftschadstoffe, die durch die verschiedenen Verkehrsträger freigesetzt werden, sind: Kohlendioxid, Methan, Lachgas, Schwefeldioxid, Stickoxide, Kohlenmonoxid, flüchtige organische Verbindungen und Feinstaub. Der Emissionstrend wird fast ausschließlich durch die Emissionen des Straßenverkehrs dominiert, welche um die 95 Prozent der Verkehrsemissionen ausmacht. Von 1990 bis 1999 stiegen die Emissionen an, weil Einsparungen durch eine emissionsarme Fahrzeugtechnik durch den weiterhin steigenden Kraftstoffverbrauch überkompensiert wurde. Erst in den Folgejahren erfolgte eine Trendwende die bis zum Jahr 2012 anhielt. In den Jahren 2013 bis 2016 stiegen die Emissionen jedoch mit der Fahrleistung wieder an. Im Jahr 2016 war der Verkehrssektor für mehr als 18 Prozent der Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. Hier nicht betrachtet werden Emissionen, die bei der Bereitstellung des Bahnstroms für den Schienenverkehr entstehen. Diese werden dem stationären Anteil der Energiebranche (Bahnstrom-Kraftwerke) zugeordnet.
Weitere Emittenden und deren Auswirkungen finden Sie auf der UBA-Seite.

Umweltbelastungen der Landwirtschaft
Gülleausbringung mit Schleppschluchen; Foto: UBA - countrypixel / Fotolia.com
Gülleausbringung mit Schleppschluchen; Foto: UBA – countrypixel / Fotolia.com

Die Landwirtschaft ist Deutschlands größte Flächennutzerin. Gleichzeitig ist sie ein wichtiges Standbein unserer Volkswirtschaft. Sie sichert die Ernährung und produziert nachwachsende Rohstoffe. Darüber hinaus spielt sie eine wesentliche Rolle für den Erhalt und die Entwicklung der Kulturlandschaft. Doch mit der zunehmenden Intensivierung sind vielfältige Umweltbelastungen verbunden.

Ammoniak, Geruch und Staub
Schweinehaltung – Verursacher von Ammoniakemissionen; Foto: UBA - Martina Berg / Fotolia.com
Schweinehaltung – Verursacher von Ammoniakemissionen; Foto: UBA – Martina Berg / Fotolia.com

Die intensive Tierhaltung ist ein wesentlicher Produktionszweig der Landwirtschaft in Deutschland. Sie verursacht jedoch Ammoniakemissionen, Gerüche und Staub. Das belästigt nicht nur Menschen, die in der Nachbarschaft von Tierhaltungsanlagen wohnen, sondern belastet auch die Umwelt.
Die Landwirtschaft ist mit einem Anteil von etwa 95 Prozent Hauptemittent des Luftschadstoffs Ammoniak in Deutschland. Ammoniak breitet sich in der Atmosphäre aus. Es kann dort mit anderen Bestandteilen der Atmosphäre reagieren und lagert sich anschließend wieder in Ökosystemen ab. Ammoniak selbst und das nach Umwandlung entstehende Ammonium schädigen Land- und Wasserökosystemen erheblich durch Versauerung und Eutrophierung (Nährstoffanreicherung). Bodenversauerung und Nährstoffüberversorgung natürlicher und naturnaher Ökosysteme (wie zum Beispiel Moore, Magerstandorte, Gewässer) können zu Veränderungen der Artenvielfalt führen. In der Umgebung von großen Tierhaltungsanlagen können Ammoniak-Emissionen besonders hoch sein und zu direkten Schäden an der Vegetation führen. Ammoniak und Ammonium sind außerdem wesentliche Vorläufersubstanzen für die Bildung von gesundheitsschädlichem Feinstaub.

Lachgas und Methan
Kühe auf der Weide; Foto: UBA - Mikhail Dudarev / Fotolia
Kühe auf der Weide; Foto: UBA – Mikhail Dudarev / Fotolia

Die landwirtschaftliche Bearbeitung des Bodens, Stickstoffdüngemittel und die Tierhaltung sind entscheidende Emissionsquellen für die Treibhausgase Lachgas und Methan. 2012 stammten 53 Prozent der gesamten Methan- und sogar 77 Prozent der Lachgas-Emissionen aus der Landwirtschaft. Effiziente Minderungsmaßnahmen sind daher dringend erforderlich.
Lachgas (N2O) ist ein Treibhausgas, das rund 300-mal so klimaschädlich ist wie Kohlendioxid (CO2). Hauptquellen für Lachgas sind stickstoffhaltige Düngemittel in der Landwirtschaft und die Tierhaltung, Prozesse in der chemischen Industrie sowie Verbrennungsprozesse. Direkte Lachgasemissionen entstehen in der Landwirtschaf selbst: Reaktive Stickstoff-(Nr)-Einträge aus organischen und mineralischen Düngemitteln und atmosphärischer N-Deposition sowie Nr in Böden aus Pflanzenreststoffen und biologischer N-Fixierung von Eiweißpflanzen (Leguminosen) sind die Grundlage solcher Emissionen. Indirekte Lachgasemissionen werden verursacht, wenn reaktive Stickstoffverbindungen wie Nitrat und Ammoniak in die umliegenden Naturräume gelangen. Aus reaktiven N-Verbindungen entsteht bei Nitrifikations- und Denitrifikationsvorgängen Lachgas. In der Pflanzenproduktion sind Lachgas-Emissionen vor allem auf den Einsatz von Stickstoffdüngern zurückzuführen. Neben der Menge des eingebrachten Stickstoff- oder Kalkdüngers bestimmen Faktoren wie Klima, Temperatur, Eigenschaften des Bodens und die Düngetechniken die Höhe der verursachten Treibhausgasemissionen. Auf umgewidmeten Mooren und Grünland ist durch den hohen Humusgehalt nach Düngung ein besonders hoher Ausstoß an Treibhausgasen zu verzeichnen (neben Lachgas ist dies hier auch CO2).

Klimafolgen und Anpassung

Manchmal wird der Eindruck erweckt, dass der Klimawandel noch sehr fern ist und uns in Deutschland kaum betrifft. Dabei sind schon heute weitreichende Klimaänderungen zu beobachten – auch hierzulande. In Zukunft werden sich der Klimawandel und seine Folgen noch verstärken. Es ist daher wichtig, dass wir uns rechtzeitig und effizient anpassen.

Das Klima bestimmt unser Leben. Schon immer hat es eine entscheidende Rolle dabei gespielt, wie wir uns kleiden, wie wir unsere Häuser bauen und was wir im Garten und auf dem Feld anbauen können. Wir haben uns also schon immer an unterschiedliche klimatische Bedingungen angepasst. Doch das Klima ist nicht konstant. Es ändert sich stetig, aufgrund natürlicher Prozesse und weil der Mensch es beeinflusst. Auch in Deutschland können wir schon die Folgen des menschlich beeinflussten Klimawandels erkennen. Wir müssen lernen mit den Auswirkungen umzugehen und uns an die Folgen des Klimawandels anpassen.

Erneuerbare Energien

Wind- und Sonnenenergie sind wie Biomasse, Geothermie und Wasserkraft Erneuerbare Energien; Foto: UBA- Jose Juan Castellano / Fotolia.com
Wind- und Sonnenenergie sind wie Biomasse, Geothermie und Wasserkraft Erneuerbare Energien;
Foto: UBA- Jose Juan Castellano / Fotolia.com

Erneuerbare Energien sind Wind- und Sonnenenergie, Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Sie können einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Außerdem tragen sie zur Versorgungssicherheit und zur Vermeidung von Rohstoffkonflikten bei. Das Grundprinzip von erneuerbaren Energien besteht darin, dass zum einen in der Natur stattfindende Prozesse genutzt werden. Zum anderen auch aus nachwachsenden Rohstoffen Strom, Wärme und Kraftstoffe erzeugt werden.

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