Der Schutzmantel der Erde: Ozon

In der Stratosphäre liegt die Ozonschicht. Foto: SWR-Aktuell - Thinkstock

Das farblose und giftige Gas Ozon ist eines der wichtigsten Spurengase in der Atmosphäre. Die in einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern in der Atmosphäre bestehende natürliche Ozonschicht schützt die Erde vor der schädlichen Ultraviolettstrahlung der Sonne.

Ozonschicht dünnt wieder aus

Am 6.2.2018 berichtet Alice Thiel-Sonnen von der SWR Umweltredaktion (Zitat):

Die Ozonschicht der Erde erholt sich offenbar doch nicht so gut wie bisher gedacht. Am Nord- und Südpol wird sie zwar langsam wieder stabiler – dazwischen aber schrumpft sie weiter.

Die für die Erde lebenswichtige Ozonschicht dünnt sich über den mittleren Breitengraden und den Tropen weiter aus. Das hat ein internationales Forscherteam unter Schweizer Leitung jetzt veröffentlicht.

Gerade in der unteren Stratosphäre, also in Höhen von 15 bis 24 Kilometern über der Erde wird die Ozonschicht dünn. Für die Wissenschaftler ist erst mal überraschend. Denn es gab in den letzten Jahren Erfolgsmeldungen, dass die Ozonlöcher an den Polen sich wieder schließen – dank des Montreal-Protokolls Ende der 80er Jahre, das ozonschädigende Chemikalien wie FCKW weitgehend aus dem Verkehr gezogen hatte.

In der oberen Stratosphäre, über 30 Kilometer über der Erde, hat sich die Lage auch gebessert. Doch offenbar sind die Ersatzchemikalien, die man nun einsetzt, immer noch nicht ganz harmlos.

Außerdem, vermuten die Wissenschaftler, ändert sich durch den Klimawandel die atmosphärische Zirkulation, und es wird weniger Ozon gebildet. Die kritische Zone zwischen den 60. Breitengraden Nord und Süd, wozu auch Deutschland gehört, ist stark bevölkert. Welche Folgen der Ozonschwund hier für Mensch und Ökosystem hat, lässt sich noch nicht abschätzen.

Atmosphäre

Das Umweltbundesamt zu Ozon

In Bodennähe auftretendes Ozon wird nicht direkt freigesetzt, sondern bei intensiver Sonneneinstrahlung durch komplexe photochemische Prozesse aus Vorläuferschadstoffen − überwiegend Stickstoffoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen − gebildet. Ozon wird deshalb als sekundärer Schadstoff bezeichnet.

Emittenten

Die Ozonvorläuferstoffe stammen hauptsächlich aus vom Menschen verursachten Quellen. Etwa die Hälfte der Stickstoffoxide kommt aus dem Verkehrsbereich, vornehmlich dem Straßenverkehr, der restliche Anteil überwiegend aus Feuerungsanlagen. Flüchtige organische Stoffe werden zu etwa der Hälfte bei der Verwendung von Lösemitteln freigesetzt. Lösemittel finden sich in vielen Produkten, wie in Farben und Lacken, Klebstoffen, Reinigungsmitteln usw. Im Verkehrsbereich entstehen flüchtige organische Verbindungen überwiegend durch die Verbrennung von Kraftstoff. Natürliche Quellen von flüchtigen organischen Verbindungen sind Ausdünstungen aus Laub- und Nadelbäumen. Biogene Stickstoffoxide stammen überwiegend aus überdüngten Böden.

Gesundheitsrisiken

Die gesundheitlichen Wirkungen von Ozon bestehen in einer verminderten Lungenfunktion, entzündlichen Reaktionen in den Atemwegen und Atemwegsbeschwerden. Bei körperlicher Anstrengung, also bei erhöhtem Atemvolumen, können  sich diese Auswirkungen verstärken. Da Ozon sehr reaktionsfreudig (reaktiv) ist, liegt die Vermutung nahe, dass es krebserregend sein könnte.

Wirkungen auf Ökosysteme und Nutzpflanzen

Ozon wird von Pflanzen durch die Spaltöffnungen der Blattorgane aufgenommen. Dadurch können bei Pflanzen Schäden an Blattorganen auftreten. Länger anhaltende Belastungen stellen ein Risiko für das Pflanzenwachstum, Ernteerträge und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte dar.

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