E-Auto & Klimaschutz: Nur ein Traum?

Das E-Auto verursacht unermessliche Umweltschäden: Nicht bei uns, sondern in Ländern der sogenannten dritten Welt, wo unter anderem die wichtigsten Rohstoffe der Batterien, Lithium und Kobalt, abgebaut werden. Doch hierzu an anderer Stelle mehr. “Grün”, Sinnbildfarbe für Umweltfreundlichkeit und Klimaschutz, ist das E-Auto auf keinen Fall. Doch die Wirtschaft will das E-Auto und unverständlicherweise nicht das Wasserstoff-Auto. Und die Politik ist zum xten wiederholten Mal Marionette der Industrie und fördert deren Begehren, fördert Umweltschäden, fördert unsinnige Zukunftsschäden! Und Bundesminister Peter Altmaier lobt sich selbst für neue Lithium-Abbauverträge in Latein-Amerika! Zugunsten Deutschlands und zum Schaden unseres Planeten.

In diese Diskussion um das Elektroauto hat jetzt Professor Jörg Wellnitz von der THI Technischen Hochschule Ingolstadt seine Wortmeldung eingebracht, aufgeschrieben von Michael Schmatloch von Ingolstadt-today.de. Da dies genau den Themenbereich dieser Internetseite entspricht, ist hier der Beitrag im Folgenden als Zitat wiedergegeben:

Der sinnlose Traum von der elektrischen Zukunft

Warum Professor Jörg Wellnitz von THI ganz sicher weiß, dass der Hype um das Elektroauto kaum mehr als ein Alibikrieg ist
E-Auto

Es ist eine schwere Hypothek, die auf dem Elektroauto lastet. Es soll nicht nur das Autofahren billiger machen, sondern in erster Linie für saubere Luft sorgen und die von Kohlendioxid und Stickoxiden gebeutelte Atmosphäre entlasten. Autoindustrie und Politik überbieten sich geradezu in ihren Zielvorgaben, wann wie viele E-Autos auf den Straßen unterwegs sein sollen. Dabei ist die heilsbringende elektrische Zukunft nichts weiter als purer Schwachsinn.

Viele an den Stellschrauben der mobilen Zukunft wissen das, aber nur wenige sagen es so deutlich wie Jörg Wellnitz, Professor an der Technischen Hochschule Ingolstadt und zudem Inhaber einer Professur in Melbourne. Der Inhaber des Lehrstuhles für Leichtbau hat sich akribisch mit allen Aspekten der E-Mobilität auseinandergesetzt. Und das Ergebnis: Sie kann und wird nie so kommen, wie von Industrie und Politik prognostiziert. Für ihn ist das Ganze ein Alibikrieg, nichts anderes. Und der Kunde? Ist Nebensache.

„In der Volksmeinung ist die E-Mobilität eine tolle Sache“, sagt der eloquente Professor, „aber sie macht überhaupt keinen Sinn, wenn man sich alle Aspekte des Themas einmal vor Augen führt.“ In der Tat gibt es keinen Aspekt, für den Wellnitz nicht ernüchternde Zahlenwerke parat hat, erstaunliche Untersuchungen zitieren kann oder schlicht mit gesundem Menschenverstand eins und eins zusammenzählt.  Im Zentrum steht selbstredend das Umweltthema. Für gerade einmal 16 Prozent des klimaschädlichen Kohlendioxidausstoßes ist der Autoverkehr verantwortlich.

Containerfrachter

330 dieser übergroßen Containerschiffe gebe es. Und 15 von ihnen produzierten so viel Schadstoffe wie 750 Millionen Autos. Vom Flugverkehr und den Kreuzfahrtschiffen ganz zu schweigen.

Düsen-Flugzeug und Kreuzfahrtschiffe

„Belastender ist da ja schon die Massentierhaltung und die landwirtschaftliche Monostruktur“, weiß Wellnitz. Von den großen Containerschiffen auf den Weltmeeren ganz zu schweigen.

Landwirtschaft heute
Landwirtschaft heute
Hühnerhaltung Landwirtschaft

Und selbst wenn die Autos der größte Verursacher für den Kohledioxidausstoß wären, selbst dann wäre das E-Auto für die Verbesserung der Umweltbilanz vollkommen wertlos. „Bis die Batterie für Tesla beispielsweise gebaut ist, könnte man acht Jahre lang mit einem Verbrennungsmotor fahren, um die gleiche Umweltbelastung zu erzielen“, so Wellnitz, der deswegen ungern von Zero-Emission bei E-Autos spricht und gleich auch noch dem Märchen vom billigen Fahren mit Strom den Garaus macht. Denn seiner Meinung nach ist es eine Frage der Zeit, bis der Strom zum Aufladen der Batterien – der zudem in der Hauptsache alles andere als sauber produziert wird – ebenso besteuert wird wie Benzin oder Diesel. Und dann lägen die Kosten für einen elektrischen Flitzer bei rund 800 Euro pro Monat. Und der hat ob der möglichen Ladezyklen eines Akkus in acht Jahren nur noch Schrottwert.

Autoindustrie kassiert für E-Mobilität Milliarden EU-Fördergelder

Und das weiß die Autoindustrie nicht? „Alle wissen es“, sagt Jörg Wellnitz, „aber es geht weder um die Umwelt, noch um die Kunden.“ Warum Hersteller wie Audi, BMW und andere derzeit Milliarden in die neue Technologie investieren, liege ganz wo anders. „Zum einen lassen sich Milliarden an EU-Fördergeldern kassieren. Daneben bewahren E-Autos die großen Hersteller vor Strafzahlungen wegen Nichterreichens der europäischen Klimavorgaben, da sie mit angeblichen Zero-Emissionsmodellen den Flottenmix nach unten drücken. Es geht selbstredend auch um das Markenimage, um ein grünes Mäntelchen und um Technologiekontrolle.“ Man baue die E-Autos im Wissen, dass sie alles andere als die automobile Zukunft seien. „Es zu machen ist billiger, als es nicht zu machen“, hat mir mal ein Automanager gesagt, „es ist sinnlos, aber es kostet weniger.“

Und – so ganz nebenbei – geht es natürlich darum, noch mehr Autos zu verkaufen. 1,6 Milliarden Fahrzeuge gibt es heute bereits weltweit. 80 Millionen werden pro Jahr produziert. Das seien ebenso viele, wie Kinder auf dieser Welt neu geboren werden. E-Autos sind für die Hersteller kein Ersatz für Verbrenner, sondern ein Zusatzgeschäft, um als
Zweit-oder Drittfahrzeug noch mehr Autos an den Mann zu bringen. 

Rohstoffabbau bewirkt riesige Umweltschäden

Doch dieses Zusatzgeschäft stößt an seine Grenzen, wenn es um die benötigen Rohstoffe für den Bau von Akkus geht, deren Abbau in Chile (Lithium) und Zentralafrika (Kobalt) nicht nur extrem umweltunverträglich ist und in weiten Teilen mit unvertretbarer Kinderarbeit einher geht. „Würde Audi den A4 in großer Serie rein elektrisch bauen, müssten sie den halben Weltmarkt an Kobalt leerkaufen.“ Bei VW – so Wellnitz– habe man so eine Rechnung schon mal aufgemacht und sei zudem Ergebnis gekommen, dass der Konzern für seine Produktion von E-Autos rund 130 000 Tonne Kobalt benötigen würde. Die Weltproduktion indes liegt derzeit bei 123 000 Tonnen. 

Und die meisten Schürfrechte liegen in China, was, wie Professor Fritz Indra sagt, der auch mal bei Audi beschäftigt war, einen veritablen Wirtschaftskrieg auslösen könnte. „Die Chinesen haben sich in Afrika weitgehende Schürfrechte gesichert. Kobalt wird zum Beispiel im Kongo teils unter brutalsten Bedingungen von Kindern aus dem Boden gekratzt“, so Indra, „man braucht zudem Graphit, Mangan und Lithium. Bei all diesen Themen begeben wir uns voll in chinesische Abhängigkeit, wir müssen das alles von Chinesen kaufen.“ Wie für Professor Jörg Wellnitz
liefert auch für „Verbrennerpapst“ Indra das Elektroauto „in einer gesamtheitlichen Betrachtung“ keinen Beitrag zum Klimaschutz.

Wasserstoff ist Treibstoff der Zukunft

Wellnitz, für den der Dieselmotor nach wie vor der sauberste und umweltfreundlichste Antrieb ist, macht noch eine andere bemerkenswerte Rechnung auf.  Abgesehen davon, dass eine Auto-Akku rund 100 Wattstunden Leistung pro Kilogramm Gewicht liefert (Benzin 12.000 Wattstunden und Wasserstoff – für Wellnitz der Treibstoff der Zukunft 33.000 Wattstunden), ließen sich die Klimaziele heute schon ganz leicht erreichen. 

Würde jeder Autofahrer seinen Tank nur ein Viertel betanken und auf den – laut Statistik – in bayerischen Auto mitgeführten unnötigen Ballast von durchschnittlich 7,5 Kilogramm verzichten, dann „hätten wir die europäischen Klimaziele schon in Sichtweite.“

Und würde man eine aufrichtige Ökobilanz aufmachen, basierend auf Preis, Bauraum und Leistung, dann „kommt hinten der Ottomotor raus oder ein kleiner Diesel“, sagt Jörg Wellnitz. Und:

„Das Wasserstoffauto wird ganz sicher kommen.“

Wasser
Reaktionen:

Warum liest Formel-1-Star Nico Rosberg ingolstadt-today? Mit einem gesteigerten Interesse an Ingolstadt hat das wenig zu tun. Aber mit seinem Interesse an alternativen Treibstoffen, seinem Engagement für Green Energy. Deswegen hat er Professor Jörg Wellnitz „angefunkt“, als er dessen Einlassungen zum Thema E-Mobilität bei uns online gelesen hatte.

„Ich habe das zuerst für einen Witz gehalten und die Mail gelöscht, bis ich gemerkt habe, das ist wirklich Nico Rosberg“, erzählt Jörg Wellnitz, „er hat mir sein Netzwerk und seine Kontakte in Sachen alternative Treibstoffe zur Verfügung gestellt und war sehr interessiert an meinem Standpunkt.“

Und nicht nur Rosberg zeigte reges Interesse an den Daten und Fakten von Jörg Wellnitz. „Ich hätte nie gedacht, dass das so einschlägt“, sagt er. Und das hat der Artikel allemal. Alleine im online-Portal von ingolstadt-today haben knapp 400.000 Leser auf den Artikel „Der sinnlose Traum von der elektrischen Zukunft“ geklickt. Ein sensationeller Wert.

„Die Reaktionen waren überwiegend extrem positiv“, erzählt Wellnitz weiter, „natürlich gab es auch einige, die die Fakten anzweifeln und gefragt haben, wie ein Professor so etwas sagen könne.“


Doch die „Rückendeckung“, wie Wellnitz es formuliert, überwog bei Weitem. „Mich haben zahlreiche Konzernsprecher angesprochen, Leute, die mir weitere Informationen zu dem Thema geben wollen.“ Auch eine
Arbeitsgruppe bei Audi, die sich mit alternativen Treibstoffen beschäftigt, fand – so Welltnitz – den Artikel „sensationell“. Viele Professoren hätten ihn gefragt, ob sie ihn zitieren dürfen. Und der Satz „Endlich sagt mal einer was“ prägt zahllose Mails, die Wellnitz bekommen hat.

„Die Menschen merken, dass es wichtiges Zeitthema ist“, so Wellnitz, „und viele merken, dass von den Politikern Dinge erzählt werden, die so einfach nicht stimmen.“ Wellnitz fühlt sich in jedem Fall bestärkt durch die unzähligen Reaktionen: „Die haben gezeigt, dass man etwas losgetreten kann, wenn man so ein Thema anschneidet.“ Auch bei den Medien. Springer, Hamburger Morgenpost, intv. Viele Zeitungen und Sender wollen mit dem „aufmüpfigen“ Professor einen Beitrag produzieren.

Einige jedoch sehen in Wellnitz auch einen „Ketzer“, fragen sich, wie ein THI-Professor so etwas seinen Studenten erzählen kann. Und das an einer Hochschule wie der THI Ingolstadt, die auf diesem Gebiet forscht. THI-Chef Walter Schober zeigte sich nach der Veröffentlichung irritiert und sagte seinem umtriebigen Professor – wie der uns erzählt – dass Hochschulmitarbeiter verunsichert seien. Und dass die Hochschule erstmals ein sehr konträres Bild nach außen liefere.

Dabei steht gerade das einer Hochschule gut zu Gesicht, belegt es doch, dass an einer Forschungseinrichtung wie der THI die Gedanken frei sind. Gerade das bestärkt doch den Glauben an eine unabhängige Forschung und Lehre. Und hat den Namen der Technischen Hochschule Ingolstadt ganz nebenbei an Orte getragen, an denen man nie zuvor von einer THI gehört hatte. Der Artikel über Jörg Wellnitz wurde in der Tat weltweit gelesen, fand sein Echo in zahlreichen Medien bis hin zum Wallstreet Journal.

„ Es ist einfach ein Glaubenskrieg, der um die E-Mobilität entbrannt ist“, weiß Jörg Wellnitz, der aus dem Spannungsfeld der Reaktionen von überschwänglichem Lob und Jubel bis zur totalen Ablehnung eines mitgenommen hat: „Ich würde es wieder so sagen.“

Toll findet Wellnitz es auch, dass die Stadt Ingolstadt sich just eine Woche nach Erscheinen des Artikels und dem Glaubensbekenntnis des Professors zum Wasserstoff als der Energiequelle der Zukunft dem Arbeitskreis Wasserstoff angeschlossen hat. „Endlich“, wie Wellnitz es kommentiert, „das ist eine ganz tolle Sache. Die Stadt hat im richtigen
Moment das Richtige getan. Ingolstadt kann mehr machen, als E-Säulen aufstellen.“

„Wir lösen die Probleme der Welt nicht mit Strom, der selbst bei uns nicht aus erneuerbaren Energie gewonnen wird“, so Wellnitz, „es bleibt spannend.“

Quelle: Ingolstadt-Today.de vom 07. Jan.2019

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